Wie alles begann…





Wir würden gerne die Gelegenheit nutzen die beiden Fragen zu beantworten, mit denen wir bisher am häufigsten konfrontiert wurden:

1. Warum ein Vogel Strauss?  2. Wer ist der Vogel, wer der Strauss?

Wie so viele Geschichten begann auch unsere an einem lauen Sommermorgen in der kenianischen Savanne. Das war sie also, die Wiege der Menschheit. Dass es sich bald auch um die Wiege von Vogel und Strauss handeln würde, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. Wir verkehrten dort in feiner Gesellschaft. Die Damen von Welt schwammen gerade auf einer Modewelle, die im Begriff war auch nach Paris überzuschwappen. Es handelte sich um den „Esprit d‘Autruche“, oder auf Swahili „Mbuni Mbuni“, der seine Ausprägung darin fand, dass die obere Klasse versuchte sich aussehentlich möglichst weit dem Vogel Strauss anzunähern. Die großen, weißen Schmuckfedern galten aufgrund ihrer ebenmäßigen und symmetrischen Bewimperung und eleganten Gestalt als Symbol von Eleganz und Anmut. Die männlichen Modejünger wurden nicht müde die machiavellischen Züge des Strausses zu erwähnen und sich auf dessen außerordentliche Schnelligkeit, Kraft, hervorragendes Gehör und Sehvermögen zu berufen.

Wir trugen gewöhnliche Tropenbekleidung und fielen auf inmitten der langhalsigen, mit Straussenfedern geschmückten Bevölkerung Ngorongoros.

Im Anschluss an eine Abendgesellschaft, der wir beiwohnten, fand eines der Straussenrennen statt, die damals schwer en vogue waren. 12 Jockeys saßen auf den Rücken von 11 besonders starken Strauss-Exemplaren und gaben ihnen die Sporen. Plötzlich ging ein Aufschrei durch die Menge der Zuschauer. Ein Marozi, ein gefleckter kenianischer Löwe stand auf der Rennstrecke und brüllte markerschütternd. Wir hatten Todesangst. Der Löwe konfrontierte einen der Sträusse, der völlig unbeeindruckt zu sein schien, sein langes Bein anhob und dem Löwen einen kräftigen Tritt versetzte. Der Löwe war niedergestreckt und wir gerettet.

Noch an diesem Abend, nach ein paar Gläschen einheimischen Bieres, beschlossen wir unsere Agentur diesem Vogel zu widmen. Die Antwort auf die Frage, wer nun Vogel, wer Strauss war, ging in den staubigen Sandwehen der Serengeti verloren.